Zwei Bands, die mir bis dahin noch nicht bekannt waren, erwarteten uns am gestrigen Montagabend im neu aufgemöbeltem, eingeteilt und eingerichtetem
Bei Chez Heinz. Die sowieso schon klasse Location hat sich meines Erachtens nach noch ein bisschen verbessert. Neuer Raum wurde gewonnen, mehr Platz geschaffen und logischer eingeteilt. Dafür also schon mal einen Daumen fürs BCH!
Als musikalisches Programm waren die amerikanische Post-Hardcore-Punk-Formation
A Wilhelm Scream und die österreichischen Supporter
Red Lights Flash aus Graz angekündigt…
Voll anfänglicher Sorge den Beginn der Veranstaltung zu verpassen, folgte bald die Ernüchterung und die Gewissheit, dass man sich hätte Zeit lassen können, als nach einer gefühlten Ewigkeit immer noch niemand auf der Bühne stand, um für Stimmung zu sorgen…
Umso größer war die Freude, als es dann endlich was auf die Ohren gab.
Red Lights Flash, oder besser gesagt deren singender Bassist, eröffnete das Spektakel mit einer Synthie/Piano hinterlegten Ballade der Extraklasse. Ein, wie ich finde, gut gelungenes Intro als Kontrast zum musikalischen Hauptgericht, welches die Grazer Herren servierten. Ich war während der Darbietung schwer damit beschäftigt, mir Worte und Vergleiche für das Gehörte einfallen zu lassen und es stellte sich wahrlich als schwierig heraus. Eines jedoch stand für mich schon früh fest: Die bereits 1997 entstandene Band kommt nicht von der Stange! Sehr experimentell, mit abwechslungsreichem Genre – Mix und immer unvorhersehbar geht es bei dieser Kombo zu, die ihre Musik selbst als „Punk Hardcore“ betiteln, ich persönlich konnte mich selbst nach einem gelungenen Set nicht für eine Schublade entscheiden, was natürlich nur positiv sein kann!
In der Zwischenzeit gab es Gelegenheit, das neue alte Heinz zu erkunden, ein Getränk an der bestens platzierten Bar zu ordern, und in den Genuss einiger einladenden Sitzgelegenheiten zu kommen. Zweiter Daumen also fürs BCH!
Ehe man sich versah, wurde es voller vor der Bühne und man war gespannt auf die Band, für die sich auch an diesem Montagabend die Konzertfreunde in der Liepmannstraße versammelten.
A Wilhelm Scream, eine wie sich herausstellte sehr sympathische Band aus Massachusetts war in Hannover angetreten, um den Leuten ihren fetzig frischen „Post-Hardcore“ um die Ohren zu schmettern, und ich muss sagen, das taten sie mit Überzeugung und auf eine sehr lebhafte, charismatische Art und Weise, wie man es leider bei viel zu wenigen Kapellen beobachten kann. Während die Bediener der Saiteninstrumente eindrucksvoll ihre erstaunlich antreibende Bandbreite zum Besten gaben, suchte ein unglaublich lebhafter Frontsänger den ständigen Kontakt zum Publikum… Singalongs, Umarmungen und Schnappschüsse waren neben einem gelungenen Pogo mit Circle Pit nur einige Highlights dieser Wahnsinns-Show! Als fast unmöglich mochte der ein oder andere die Klangfolgen und dazugehörigen Gesänge beschreiben; schnell, abwechslungsreich und immer volle Power! Absolut energiegeladen und schier unaufhaltsam ging es zur Sache. Selten so viel Aktion in einem doch recht gemütlichen Club erlebt! Unklar ist, warum plötzlich der Boden vor der Bühne mit Präservativen übersäht war, eindeutig war jedoch, dass diese Jungs richtig Laune machen!
Und nun würdigt die Arbeit von Marcel, der es ein weiteres Mal geschafft hat, die erlebten Momente in Bildern festzuhalten, um sie für diejenigen unter euch, die nicht da sein konnten, zugänglich zu machen! Sehr gut!
Bericht von: Jan Helmke